Rußemissionen reduzieren: Was sind effektive Strategien?
Luftreinhaltung ist laut neusten Veröffentlichungen der Weltgesundheitsorganisation das größte singuläre Umweltproblemder Welt – auch in Europa und Deutschland. Dabei spielt insbesondere Ruß eine entscheidende Rolle, da dieser nach Aussagen des Weltklimarats einer der stärksten Klimatreiber nach CO2 und nach Aussagender WHO eindeutig krebserregend und für weitere Gesundheitsbelastungen wie Atemwegserkrankungen und Herzkreislaufbeschwerden verantwortlich ist.
Gleichzeitig wird Ruß sowohl durch die derzeitigen Messungen und Modellierungen zur Problemdarstellungder Luftreinhaltung als auch durch die darauf aufbauenden Gesetze und Maßnahmen zur Regulierung und Reduktion der PM10- und PM2,5-Emissionen nur unzureichend abgedeckt. Gründe hierfür sind vor allem die lückenhafte Informationsgrundlage zu Rußemissionen und -immissionen, wie auch das komplexe Gefüge der Wirkung von Ruß und der mitemittierten Verbindungen auf die Gesundheit und das Klima. Diese Komplexität erschwert die Wahl der geeigneten Maßnahmen. Deshalb ist es notwendig, die wissenschaftlichen Erkenntnisseverständlich aufzubereiten, damit sie in konkrete politische und administrative Handlungsoptionen übersetztwerden können.
Basierend auf den Informationen zur Wirkung von Ruß und den gesetzlichen Regelungen aus Teil 1 des Klimadialogs wird die zweite Veranstaltung konkretisieren, wie Ruß am effektivsten reduziert werden kann. Hierbei soll u.a. diskutiert werden, welche politischen, administrativen und ordnungsrechtlichen Maßnahmen schon bestehenund auf welchen aufgebaut werden kann, um Ruß effektive zu reduzieren, bzw. welche Lücken es nochzu schließen gilt.
Dienstag, 13. Mai 2014, ab 18.00 Uhr, in den Räumen der Deutschen Umwelthilfe e.V. in Berlin
Rückblick zu Teil 1 des Klimadialogs: Auswirkungen von Ruß
In den Räumen der Deutsche Umwelthilfe e.V. in Berlin diskutierten am 14. Januar 2014 Experten unter dem Motto "Wie stark wärmt Ruß wirklich und welche politischen und administrativen Rahmen bestehen?". Dr. Marion Wichmann-Fiebig (UBA), Dr. Mark Lawrence (IASS Potsdam), Prof. Dr. Andreas Wahner (Forschungszentrum Jülich) und Prof. Dr. Andreas Macke (TROPOS) referierten dazu vor Vertretern von Ministerien und Behörden. Im Mittelpunkt stand unter anderem, wie zielführend die Emissionsreduktion von Ruß für das Klima ist und welche politischen und administrativen Möglichkeiten existieren, die Synergieeffekte für Klima und Luftqualität aufweisen. Ergebnisse des TROPOS zur Umweltzone in Leipzig unterstreichen den Nutzen der Reduktion von Ruß für den Gesundheitsschutz der Bevölkerung. Die Veranstaltung wurde von der Deutschen Umwelthilfe und dem IASS Potsdam organisiert, um am Ende wissenschaftliche Erkenntnisse in konkretes politisches und administratives Handeln zu übersetzen sowie Handlungsempfehlungen für Entscheidungsträger vorzubereiten. Der Dialog wird im April mit einer weiteren Veranstaltung fortgesetzt, auf der über Vorschläge für konkrete Maßnahmen beraten werden soll.