Quelle: Thomas Kanitz/TROPOS
Schwimmende Labore untersuchen den Himmel und die Wasseroberfläche
Der Großteil unserer Troposphäre ist maritim. Insbesondere über den tropischen und subtropischen Ozeanen spielen Wolken und Aerosolpartikel eine wesentliche Rolle für den Strahlungsbetrieb auf unserem Planeten. TROPOS nimmt regelmäßig an Schiffsexpeditionen teil um Aerosole, Wolken und die Energiebilanz an der Meeresoberfläche zu bestimmen.
Die Messstation "an der nächsten Ecke" und am höchsten Observatorium der Welt
Die Belastung der bodennahen Troposphäre ist räumlich und zeitlich sehr variabel und hängt sowohl von lokalen Quellen als auch von wetterbedingten Ferntransporten ab. TROPOS führt Messkampagnen an charakteristischen Orten wie Megacities, Wüsten oder Regenwälder durch, um Konzentration, Größe und chemische Zusammensetzung des Aerosols zu bestimmen sowie deren Quellen zu erklären.
Messungen in den Wolken
Als eins der CARIBIC Gründungsinstitute betreibt das TROPOS bereits seit 1997 einen Messcontainer an Board eines Lufthansa Airbus A340-600, der ein mal im Monat auf vier hintereinanderfogenden Intercontinetalflügen eingesetzt wird. In diesem weltweit einmaligen Projekt werden vom TROPOS Aerosolpartikel gemessen, um deren Verteilung und deren Lebenszyklen in der Troposphäre besser verstehen zu können.
Die Hubschraubersonde ACTOS des TROPOS wird eingesetzt, um detaillierte Messungen direkt in Wolken durchzuführen.
Quelle:TROPOS
CVAO – eine Forschungsstation im tropischen Atlantik
Die Wechselwirkung der Atmosphäre mit dem Ozean wird neben dem Betrieb von Forschungsschiffen auch mit einer Dauerstation im tropischen Nordatlantik untersucht. Die Atmosphärenforschungsstation Humberto Duarte Fonseca (CVAO – Cape Verde Atmospheric Observatory) auf der Kapverden-Insel São Vicente ist als gemeinsame bilaterale Forschungsstation deutscher (TROPOS, MPI-BGC Jena) und englischer (Universitäten York, Bristol und East Anglia) Forschergruppen geschaffen worden. Mit Unterstützung der EU (TENATSO), der MPG und des BMBF (SOPRAN), des INDP (Fischereiforschungsinstitut der Kapverden) und des INMG (Nationales Forschungsinstitut für Meteorologie und Geophysik) ist es seit 2006 ständig weiterentwickelt worden. Zudem ist eine Schwesternstation für ozeanische Forschungen, das CVOO, durch das GEOMAR in Kiel installiert worden. Das CVAO wurde 2008 zur regionalen WMO-GAW Station, die seit 2009 zur Globalstation aufgewertet wurde. Die Messungen von physikalisch-chemischen Aerosoleigenschaften werden seit 2007 vom TROPOS realisiert. Dabei geht es sowohl um den Eintrag von Saharastaub wie auch um die Aerosolmodifizierung durch marine und anthropogene Emissionen. Langzeitbeobachtungen der Variabilität und Trends der Aerosolzusammensetzung sowie die damit verbundenen meteorologischen, geophysikalischen und ozeanographischen Faktoren stehen im Mittelpunkt des Interesses.
CVAO-Ansicht. Foto: TROPOS