Chinesisch-Europäische Schule zur Atmosphärenchemie (19.-31. Oktober 2015)
Shanghai. Zwei Wochen lang haben sich weltweit führende Atmosphärenchemikerinnen und -chemiker in Shanghai getroffen, um Nachwuchsforschende weiterzubilden. Mit rund 100 Teilnehmenden ist die Sino-European School on Atmospheric Chemistry (SESAC-2) eine der größten Veranstaltungen auf diesem Fachgebiet weltweit. Zur zweiten SESAC-Doktorandenschule waren hauptsächlich chinesische und europäische Promovierende und Post-Docs eingeladen. Rund 50 Vorlesungen von führenden Atmosphärenforschenden u.a. aus Beijing, Toronto, Lyon, Mainz und Leipzig vermittelten den aktuellen Stand des Wissens zu Oxidationsprozessen in der Atmosphäre, Mineralstaub und Spuren- und Treibhausgasen. TROPOS beteiligte sich mit drei Lehrveranstaltungen Gastgeber war auch 2015 wieder die Fudan Universität in Shanghai, die zu den führenden Universitäten China gehört und an der Prof. Hartmut Hermann von TROPOS als Gastprofessor lehrt. Die Organisatoren der Schule waren Prof. Wahid Mellouki (CNRS Orléans, Frankreich), Dr. Christian George (IRCELYON, Lyon, Frankreich), Prof. Hartmut Herrmann (TROPOS Leipzig) und Prof. Jianmin Chen (Fudan University, Shanghai).
Gruppenfoto in großer Auflösung siehe http://sesac2.sciencesconf.org/conference/sesac2/pages/Group.jpg
Der globale Wandel und seine Auswirkungen auf die Atmosphäre werden nicht nur von den hochindustrialisierten Gesellschaften mit Aufmerksamkeit verfolgt, sondern auch von denjenigen, die sich wie China schnell wandeln. In der Tat gilt die Luftverschmutzung in China als ein globales Problem, das nicht nur für die lokale Bevölkerung betrifft, sondern auch darüber hinaus von Bedeutung ist (z.B. durch die Wüstenausbreitung, Ferntransport von sehr hohe Emissionen usw.). Unterstützt durch europäisches Know-how hat sich diese Initiative daher ein ehrgeiziges Ziele gesetzt: die Ausbildung einer neuen Generation von chinesischen und europäischen Wissenschaftler, die gerüstet sind, die kommenden Anforderungen in der Atmosphärenchemie im Kontext des globalen Wandels zu bewältigen.
In den letzten zwei Jahrzehnten hat sich immer deutlicher abgezeichnet, dass Klimawandel und Luftqualität wichtige gesellschaftliche Themen sind, die von vielen wissenschaftlichen Disziplinen angegangen werden müssen und eine fachübergreifende Ausbildung erfordern. Es ist daher das Hauptziel der SESAC-Sommerschule, jungen Wissenschaftler Zugang zum aktuellen Stand des Wissens zu ermöglichen.
Wenn es um Umweltfragen geht, dann spielt die Atmosphäre eine zentrale Rolle als stark oxidierendes Medium, das mit dem Wasserkreislauf, dem Klima und der Biosphäre einschließlich des Menschen verbunden ist. Deshalb wirken sich Veränderungen in der Zusammensetzung der Atmosphäre unmittelbar auf das System Erde und unsere Lebensbedingungen aus – z.B. für Luftqualität, Strahlungshaushalt, Schutz vor UV-Strahlung, Wetter, Klima oder Wasserkreislauf.
Die zweite Sino-Europäische Doktorandenschule zur Atmosphärenchemie (SESAC2) hatte die wissenschaftlichen Grundlagen genauso im Fokus wie wichtige aktuelle Fragen wie beispielsweise die Bildungswege von organischen Stoffe bei der Oxidation in der Atmosphäre, die sekundäre organischen Aerosolbildung sowie Eigenschaften, physikalische und chemische Eigenschaften von Staub, Austauschprozesse an Grenzflächen (Boden, Meere, etc.) und deren Auswirkungen auf die Atmosphäre (Luftqualität und Klimawandel).
Weitere Informationen: http://sesac2.sciencesconf.org/