Neues Format „Leibniz-Labs“: Aus insgesamt fünf eingereichten Anträgen hat der Leibniz-Senat erstmalig die Einrichtung von drei Leibniz-Labs ab April 2024 beschlossen. Das Instrument der Leibniz-Labs zielt darauf ab, einen starken Beitrag zur Lösung gesellschaftlich drängender Fragestellungen zu leisten.
Anträge zu Pandemie-Vorsorge, Nachhaltigkeit und Waldbränden bewilligt
Leipzig, 22.03.24. Drei Anträge unter Federführung bzw. Beteiligung des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) wurden diese Woche bewilligt:
Der neue Leibniz-WissenschaftsCampus "Rauch und Bioaerosole im Klimawandel" wird zusammen mit der Universität Leipzig und weiteren Partnern in den kommenden vier Jahren die Zusammenhänge zwischen Waldbränden und Klimawandel erforschen. Aber auch zwei Anträge für das neue Format „Leibniz-Labs“ waren erfolgreich: TROPOS beteiligt sich an den Leibniz-Labs „Pandemic Preparedness“ und „Systemische Nachhaltigkeit“. Dabei geht es um den Umgang mit zukünftigen Pandemien bzw. um die Zusammenhänge zwischen Biodiversität, Klimawandel und Landwirtschaft.
„Wir freuen uns sehr, dass die strategische Entwicklung unseres Instituts Früchte trägt und sowohl die Grundlagenforschung als auch die angewandte Forschung zu gesellschaftlich besonders relevanten Fragestellungen ausgebaut werden können. Die Fördermittel werden nicht nur die Atmosphärenforschung in Leipzig stärken, sondern auch die Kooperation mit der Universität Leipzig und die Vernetzung innerhalb der Leibniz-Gemeinschaft“, erklärt Prof. Andreas Macke, Direktor des TROPOS.
Der Leibniz-WissenschaftsCampus "Rauch und Bioaerosole im Klimawandel" (LSC BioSmoke) bündelt die Expertise in der Atmosphären- und Biodiversitätsforschung der Universität Leipzig, zu Aerosolen, Wolken und atmosphärischen Prozessen vom Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS), zu Biomasse-Verbrennung vom Deutschen Biomasseforschungszentrum (DBFZ) und zu Wasser- und Energiekreisläufen vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ). Leibniz-WissenschaftsCampi ermöglichen Leibniz-Instituten und Universitäten die Zusammenarbeit bei einem Thema im Sinne einer regionalen Partnerschaft. Ziel ist es, Netzwerke zu schaffen, um den jeweiligen Forschungsbereich weiter zu entwickeln und das wissenschaftliche Umfeld zu stärken.
Der neue WissenschaftsCampus ist einer von insgesamt sieben in Deutschland: Mit der Förderung von sieben Leibniz-WissenschaftsCampi baut die Leibniz-Gemeinschaft ihre Kooperationen mit Hochschulen weiter aus. Anfang April starten vier neue Leibniz-WissenschaftsCampi in Leipzig, Aachen, Braunschweig und Mainz. Drei bereits bestehende WissenschaftsCampi in Saarbrücken, Regensburg und Bielefeld erhalten eine Bewilligung für eine zweite Förderphase. Leibniz-WissenschaftsCampi dienen der strategischen Vernetzung von Leibniz-Instituten mit Universitäten und weiteren Kooperationspartnern ihrer Region unter einem thematischen Fokus. Für die sieben WissenschaftsCampi hat der Senat der Leibniz-Gemeinschaft ein Förderbudget von 8,4 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren bewilligt. Das Budget von rund 900 000 Euro pro Jahr wird in der Regel zu je einem Drittel von der Leibniz-Gemeinschaft, der Universität sowie dem antragstellenden Leibniz-Institut getragen. Bei positiver Begutachtung nach der ersten Förderphase von vier Jahren können Leibniz-WissenschaftsCampi verlängert und weitere vier Jahre lang gefördert werden.
Sprecherin des neuen WissenschaftsCampus BioSmoke ist Professorin Dr. Ina Tegen vom TROPOS und der Universität Leipzig.
Mehr dazu unter https://www.tropos.de/aktuelles/pressemitteilungen/details/neuer-leibniz-wissenschaftscampus-erforscht-waldbraende-und-klima
Neues Format „Leibniz-Labs“: Aus insgesamt fünf eingereichten Anträgen hat der Leibniz-Senat erstmalig die Einrichtung von drei Leibniz-Labs ab April 2024 beschlossen. Das Instrument der Leibniz-Labs zielt darauf ab, einen starken Beitrag zur Lösung gesellschaftlich drängender Fragestellungen zu leisten. Leibniz-Labs setzen dazu primär auf die Integration der vielfältigen vorhandenen Wissensbestände aller Leibniz-Einrichtungen. Über Fachgrenzen hinweg und unter Einbeziehung von Wissen und Perspektiven aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln Leibniz-Labs Produkte, die Akteure bei Problemlösungen unterstützen. Drei Leibniz-Labs werden über eine Laufzeit von drei Jahren ab dem 1. April 2024 im Umfang von je insgesamt drei Millionen Euro gefördert.
TROPOS ist an zwei der drei Leibniz-Labs beteiligt:
„Pandemic Preparedness – Vorbereitung auf künftige Pandemien durch Vernetzung inter- und transdisziplinärer Forschung: One Health, One Future“
Das Leibniz-Lab konzentriert sich auf die Vorbereitung auf zukünftige Pandemien durch die Bündelung der Expertise von 41 Leibniz-Einrichtungen. Es arbeitet in vier Schwerpunktbereichen: Interaktion von Umwelt, Tier und Mensch in Bezug auf die Entstehung und Verbreitung von Krankheitserregern, Reduktion physischer und psychischer Krankheitslast, effizientes Pandemiemanagement und Verbesserung der Belastbarkeit von Bildungssystemen in Pandemie-Situationen. Durch einen multi-perspektivischen Fokus entsteht ein dynamisches Denklabor, das andere klinische und Infektionsschutzinitiativen ergänzt und Stakeholder aus Politik und Gesellschaft bei der Formulierung evidenzbasierter Handlungspläne unterstützt.
TROPOS bringt hier seine Aerosol-Expertise und z.B. Untersuchungen wie Aerosolkammerstudien zur Charakterisierung der SARS-CoV-2-Übertragung durch Aerosol-Partikel (AEROVIR) ein.
Ansprechpartner dafür ist Prof. Hartmut Herrmann, Leiter der Abteilung Chemie der Atmosphäre.
Mehr dazu unter https://www.leibniz-gemeinschaft.de/forschung/leibniz-labs/pandemic-preparedness
„Systemische Nachhaltigkeit – Biodiversität, Klima, Landwirtschaft und Ernährung innerhalb planetarer Grenzen“
Mit insgesamt 41 Forschungseinrichtungen und 11 Forschungsclustern der Gemeinschaft bildet das Leibniz-Lab „Systemische Nachhaltigkeit“ einen zentralen Wissens- und Beratungshub zu Fragen von Biodiversität, Klima, Landwirtschaft und Ernährung. Im Fokus steht die vielschichtige Frage: Wie können wir Biodiversität und Klima effektiv schützen und gleichzeitig eine widerstandsfähige Landwirtschaft zur sicheren Ernährung erreichen?
Die weltweite Intensivierung der Landwirtschaft beschleunigt den Biodiversitätsverlust und den Klimawandel. Dadurch erhöhen sich umgekehrt die Risiken für die Landwirtschaft und Ernährungssicherheit sowie der Anpassungsbedarf. Die Erreichung elementarer Ziele für eine nachhaltige Entwicklung ist damit gefährdet, mehrere planetare Grenzen gelten bereits als überschritten. Es besteht ein dringender Bedarf an einer stärker systemischen und handlungsorientierten Herangehensweise in der Wissenschaft und einem vertiefenden Dialog mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um zu transformativen Lösungen zu kommen.
Das Leibniz-Lab „Systemische Nachhaltigkeit“ trägt diesem Bedarf gezielt Rechnung, indem es die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Handlungsfeld „Biodiversität, Klima, Landwirtschaft und Ernährung“ systematisch integriert und wirksame Innovationen identifiziert. In Pilotgebieten in verschiedenen Teilen der Welt greift das Lab regionale Erfordernisse auf. Es verknüpft diese mit globalen Entwicklungen, um die komplexen Zusammenhänge aus einer ganzheitlichen Perspektive zu verstehen und entsprechende Lösungsansätze aufzuzeigen. Das Lab fungiert dabei als Bindeglied zwischen den relevanten Wissenschafts-Communities und fördert den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.
TROPOS bringt hier seine Expertise zu Rückkopplungsmechanismen der Atmosphäre ein. Ansprechpartner dafür ist Prof. Andreas Macke, Direktor und Leiter der Abteilung Fernerkundung atmosphärischer Prozesse.
Mehr dazu unter https://www.leibniz-gemeinschaft.de/forschung/leibniz-labs/systemische-nachhaltigkeit
TROPOS-Kontakte:
Leibniz-WissenschaftsCampus "Rauch und Bioaerosole im Klimawandel" (LSC BioSmoke):
Prof. Dr. Ina Tegen,
Leiterin der Abteilung Modellierung atmosphärischer Prozesse, Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) und Universität Leipzig,
Tel. +49 341 2717-7042,
https://www.tropos.de/institut/ueber-uns/mitarbeitende/ina-tegen
Leibniz-Lab „Pandemic Preparedness“:
Prof. Dr. Hartmut Herrmann,
Leiter der Abteilung Chemie der Atmosphäre, Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS), Leipzig,
Tel. +49 341 2717-7024,
https://www.tropos.de/institut/ueber-uns/mitarbeitende/hartmut-herrmann
Leibniz-Lab „Systemische Nachhaltigkeit“:
Prof. Dr. Andreas Macke,
Direktor und Abteilungsleiter, Abteilung Fernerkundung atmosphärischer Prozesse, Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS), Leipzig,
Tel. +49 341 2717-7060,
https://www.tropos.de/institut/ueber-uns/mitarbeitende/andreas-macke
oder
Tilo Arnhold, TROPOS-Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +49 341 2717-7189
http://www.tropos.de/aktuelles/pressemitteilungen/
Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 96 selbständige Forschungseinrichtungen verbindet. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen.
Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.
Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.500 Personen, darunter 11.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Der Gesamtetat der Institute liegt bei 2 Milliarden Euro. Finanziert werden sie von Bund und Ländern gemeinsam. Die Grundfinanzierung des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) getragen. Das Institut wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
http://www.leibniz-gemeinschaft.de