Rauch in der Atmosphäre – Waldbrandaerosole aus Nordamerika beeinflussen die Wolken über Leipzig

Leipzig, 31.07.2024 – Holger Baars

Walbrände aus Nordamerika sorgten am 25. Juli 2024 für das Auftauchen von dichten Rauchschichten über Leipzig, wie hier mit unserem PollyNet Lidar beobachtet wurde. Die Rauchschichten (grünliche Farben in der Darstellung des Rückstreusignals, siehe Abbildung) erstreckten sich von 4 km bis 13 km über dem Boden und hatten somit eindeutig das Potenzial, die beobachteten Eiswolken (weiße Farben in Bezug auf Rückstreuung und Depolarisation, siehe Abbildungen) zu beeinflussen, die an diesem Tag nach 12 UTC auftraten.

Der Rauch erreichte nicht die lokale planetarische Grenzschicht (PBL), die sich auf die untersten 2 km beschränkte und für die sporadische Bildung von Wasserwolken sorgte (hohe Rückstreuung, geringe Depolarisation, siehe Abbildungen).

Da der Rauch das Laserlicht unseres PollyXT nur schwach depolarisiert (siehe Bild des Volumendepolarisationsverhältnisses - grünliche Farben), deutet dies eher auf Selbsthebung des Rauchs als auf durch PyroCBs (Waldbrandgewitter) bewirkte Hebung hin.

PollyNet-Beobachtung des Waldbrandrauchs über Leipzig am 25. Juli 2024. Oben: Verlauf des Rückstreusignals. Mitte: Verlauf des Depolarisationsverhältnisses. Unten: Verlauf der identifizierten Aerosol- und Wolkentypen.

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