Wolken, Licht & Schatten
Leipzig,
10.06.2013
Messkampagne in Jülich erfasst erstmalig die räumliche Variabilität der Sonneneinstrahlung
Jülich. Mit 100 im Gelände verteilten Sensoren wollen Wissenschaftler im Juni und Juli erstmals in Deutschland die räumlichen Schwankungen in der Sonneneinstrahlung verteilt über eine ganze Region messen. Die Untersuchungen sind Teil eines Forschungsprojektes zu den Auswirkungen von Wolken auf den Strahlungshaushalt der Erde und damit auf das Klima.
Die Wissenschaftler nutzen die örtlichen Infrastrukturen des TERENO-Observatorium der Helmholtz-Gemeinschaft und des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereiches Transregio 32. Im Rahmen dieser beiden Projekte wurde das Einzugsgebiet des Flusses Rur dauerhaft mit einem Netzwerk von Bodenfeuchte- und Wettermesstechnik ausgerüstet. Die räumliche und zeitliche Variabilität der Sonneneinstrahlung wird in dieser Kooperation durch vorübergehende, noch dichtere Installationen erfasst. Hierfür sorgen insgesamt 100 sogenannte Pyranometer des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung, die auf einer Fläche von etwa zehn mal zehn Kilometern aufgestellt sind. Pyranometer messen die Menge an solarer Einstrahlung auf eine horizontale Fläche. Die Geräte sind autark, haben eine eigene Stromversorgung und Datenerfassung, die etwa 7 Tage überdauern. Danach müssen die Daten manuell ausgelesen und die Batterien ersetzt werden. Zusätzlich werden Atmosphärenmessungen des FZJ gewonnen, die über die Ausdehnung und Form der Wolken Auskunft geben. Die beteiligten Wissenschaftler erwarten von den Messungen einen Durchbruch im Verständnis der Rolle von Wolken im Strahlungshaushalt und damit im Klimasystem unseres Planeten.
Die Messungen werden vom BMBF-Forschungsprojekt „Wolken- und Niederschlagsprozesse im Klimasystem - HD(CP)2“, wobei HD(CP)2 für „High Definition Clouds & Precipitation in Climate Prediction“ steht, unterstützt.
Für weitere Informationen stehen der Koordinator des Strahlungsmessnetzes Prof. Dr. Andreas Macke vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung sowie Dr. Florian Rauser, Gesamtkoordinator des HD(CP)2, zur Verfügung. Informationen zu TERENO und Transregio 32 sind über Dr. Alexander Graf, IBG-3, Forschungszentrum Jülich, erhältlich:
Prof. Dr. Andreas Macke Direktor, Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS)
Telefon: 0341-2717-7060
und
Dr. Florian Rauser, Max-Planck-Institut für Meteorologie
Telefon: 040-41173-125
http://www.mpimet.mpg.de/mitarbeiter/florian-rauser.html
oder Tilo Arnhold, TROPOS-Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0341-2717-7060
www.tropos.de/ift_personal.html
Links:
BMBF-Forschungsprojekt „High Definition Clouds & Precipitation in Climate Prediction“ - kurz: HD(CP)2:
hdcp2.zmaw.de HD(CP)2 Observational Prototype Experiment (HOPE): hdcp2.zmaw.de/HOPE.2306.0.html
www.tropos.de/news/pm/Pressemitteilung_HOPE_TROPOS_130318_mit-Bild.pdf
DFG-Sonderforschungsbereich "Transregio 32" (Patterns in Soil-Vegetation-Atmosphere Systems - Monitoring, modelling and data assimilation): tr32.uni-koeln.de
TERENO-Umweltobservatorien:
teodoor.icg.kfa-juelich.de
Jülich ObservatorY for Cloud Evolution (JOYCE):
www.geomet.uni-koeln.de/allgemein/forschung/joyce/