UFIREG hat Auswirkung ultrafeiner Partikel auf die Gesundheit untersucht

Dresden, 27.11.2014

Epidemiologische Analysen in fünf europäischen Städten zeigen ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen durch ultrafeine Partikel.
(Pressemitteilung des LfULG, ergänzt vom TROPOS)

 

 

Dresden. Epidemiologische Analysen in fünf europäischen Städten zeigen ein erhöhtes Risiko für Atemwegserkrankungen durch ultrafeine Partikel. Steigt beispielweise die tägliche Anzahl dieser Partikel um Tausend pro Kubikzentimeter am Tag an, erhöht sich das relative Risiko für Krankheiten des Atemsystems um rund zwei Prozent.

 

Das ist eines der Ergebnisse aus dem Europa-Projekt UFIREG, die Ende November auf der Abschlusskonferenz in Dresden vorgestellt wurden. Unter der Leitung des Forschungsverbundes Public Health Sachsen der TU Dresden haben Wissenschaftler aus Umwelt und Gesundheit über drei Jahre in Dresden und Augsburg (D), Prag (CZ) und Ljubljana (SLO) sowie im ukrainischen Chernivtsi die Anzahl ultrafeiner Partikel in der Luft gemessen und die gewonnenen Daten einer gemeinsamen Analyse mit Krankenhauseinweisungs- und Todesursachenstatistiken unterzogen.

TROPOS hat bei diesem Projekt die Hauptlast der Entwicklung und Inbetriebnahme der Messtechnik (Partikelgrößenspektrometer) sowie der laufenden Qualitätssicherung der Messungen ultrafeiner Partikel über den Zeitraum 2012-2014 getragen. Daneben befasste sich eine aktuelle Masterarbeit mit einer vergleichenden meteorologischen Analyse der Partikelgrößenverteilungen in den fünf europäischen Städten.

 

Neben den Untersuchungen der Gesundheitseffekte, hat UFIREG auch die Luftqualität der Städte miteinander verglichen. Die zeitlich hochaufgelösten Messungen der Anzahl- und Größenverteilungen von Partikeln zeigen u.a. deutlich den Einfluss des Verkehrs und der Heizperiode im Winter. Die Messwerte in Dresden gaben zudem Hinweise auf eine ausgeprägte Grill- und Lagerfeuersaison im Sommer. Darüber hinaus beeinflussten Einzelereignisse wie Laubverbrennung, Feuerwerk und Brauchtumsfeuer die Partikelanzahl in der Luft. Selbst der Gebrauch von Laubbläsern mit Verbrennungsmotoren in der Nähe der Messstation Dresden Winckelmannstraße (Südvorstadt) führte kurzeitig zu einer enorm erhöhten Anzahl ultrafeiner Partikel.

 

Neben den anthropogenen Ursachen spielen auch meteorologische Bedingungen wie Inversionswetterlagen, Herkunft der Luftmasse und Sonnenstrahlung eine große Rolle bei einer hohen Anzahl von Partikeln.  

 

UFIREG ist eine der wenigen Studien überhaupt, die Messungen von ultrafeinen Partikeln mit vergleichbaren Geräten und harmonisierter Datenaufbereitung in verschiedenen europäischen Städten als Basis für epidemiologische Studien durchgeführt haben. Damit liefert das Projekt einen wertvollen Beitrag in der Diskussion um gesetzliche Regelungen bezüglich ultrafeiner Partikel.  

Das Projekt UFIREG wird im Rahmen des CENTRAL EUROPE Programms durchgeführt und vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit rund ca. 1,6 Mio. Euro bis Dezember 2014 gefördert.

UFIREG

UFIREG ist eine der wenigen Studien überhaupt, die Messungen von ultrafeinen Partikeln mit vergleichbaren Geräten und harmonisierter Datenaufbereitung in verschiedenen europäischen Städten als Basis für epidemiologische Studien durchgeführt haben. Damit liefert das Projekt einen wertvollen Beitrag in der Diskussion um gesetzliche Regelungen bezüglich ultrafeiner Partikel. Foto: Tilo Arnhold/TROPOS