TROPOS-Forscher erneut unter den weltweit einflussreichsten Wissenschaftlern

Leipzig, 12.01.2018

nur elf aus Deutschland unter den „Highly Cited Researchers“ im Bereich Geowissenschaften

 

 

Leipzig. Unter den weltweit einflussreichsten Wissenschaftlern rangierte auch 2017 wieder ein Forscher des Leibniz-Institutes für Troposphärenforschung (TROPOS). Prof. Alfred Wiedensohler ist einer von lediglich elf Wissenschaftlern aus Deutschland, die das aktuelle Zitations-Ranking von Thomson Reuters im Bereich der Geowissenschaften aufgelistet hat. Insgesamt umfasst die Liste der „Highly Cited Researchers“ rund 3300 Forschende aus 21 Fachbereichen von den Agrarwissenschaften über Medizin und Sozialwissenschaften bis hin zu Weltraumforschung. Dazu wurden wissenschaftliche Publikationen aus den Jahren 2005 bis 2015 ausgewertet und wie oft diese in anderen Publikationen zitiert wurden.

 

Das Ranking basiert auf den Daten des „ISI Web of Knowledge“, der größten internationalen Datenbank zu überwiegend englischsprachigen Publikationen. Sie wurde vom „Institute for Scientific Information (ISI)“ aufgebaut und gehört inzwischen zu Clarivate Analytics, ehemals der Geschäftsbereich Intellectual Property & Science des Medienkonzerns Thomson Reuters. Auf dieser Datenbank basieren auch die sogenannten Impact-Faktoren, die angeben, wie oft die Artikel einer bestimmten Zeitschrift in anderen Publikationen zitiert werden. Zusammen mit der Anzahl der Publikationen werden diese häufig für die Beurteilung wissenschaftlicher Publikationsleistungen verwendet. Trotz aller Kritik an diesem Bewertungssystem sind diese Daten immer noch die dominierenden Größen, an denen die Qualität der Wissenschaft gemessen wird. So stellt die "Highly Cited Researchers"-Liste einen Hauptbestandteil des Academic Ranking of World Universities (wissenschaftliches Ranking der weltweiten Universitäten) dar, bei dem es sich um eine der weltweit traditions- und einflussreichsten Untersuchung der Top-Universitäten handelt (http://www.shanghairanking.com/index.html).

 

„Natürlich freue ich mich sehr über diese Auszeichnung. Sie gilt unserem gesamten Team und den Kooperationspartnern weltweit. Durch das Engagement meiner Arbeitsgruppe sowie den internationalen Kooperationen sind viele Messungen und damit auch die Publikationen dazu überhaupt erst möglich geworden. Für uns ist dies Ansporn, am Ball zu bleiben, um auch in den kommenden Jahren international weiter vorne dabei zu sein“, sagt Prof. Alfred Wiedensohler, der seit 1994 am TROPOS ist und dort die Abteilung „Experimentelle Aerosol- und Wolkenmikrophysik“ leitet. Er gilt als einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Aerosolmessungen, umgangssprachlich auch Feinstaub genannt. So leitet er seit 2002 am TROPOS in Leipzig das Weltkalibrierungszentrum für Aerosolphysik (WCCAP), das wissenschaftliche Messungen im Rahmen des globalen Atmosphären-Beobachtungsprogrammes der WMO (World Meteorological Organization) unterstützt. Prof. Wiedensohlers Expertise und Engagement ist es zu verdanken, dass in Leipzig auch seit 2015 das Europäische Zentrum für Aerosol-Kalibrierung (ECAC) angesiedelt wurde. Das ECAC ist eine Investition der Europäischen Kommission in die Infrastruktur zur Erforschung von Aerosolen, Wolken und Spurengasen. Es wird als Referenzlabor für die europäische Forschung aber auch für Unternehmen dienen. Seine Arbeitsgruppe am TROPOS ist weltweit aktiv und misst die Luftverschmutzung in Städten wie Manila auf den Philippinen oder La Paz in Bolivien, aber auch in Leipzig. „Wir konnten nachweisen, dass die Emissionen für Rußpartikel und für ultrafeine Partikel durch die Einführung der Umweltzone, aber auch durch die Modifikation der Fahrzeugflotte mit Dieselpartikelfiltern, deutlich zurückgegangen ist. Unsere Messungen sind auch wichtig, um herauszufinden, ob und wie gut solche Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität wirken“, unterstreicht Alfred Wiedensohler.

 

Prof. Wiedensohler ist ebenfalls Gastprofessor an der renommierten Universität Peking in China und hat eine außerplanmäßige Professur am Leipziger Institut für Meteorologie der Universität Leipzig. Er ist Chefredakteur des Fachjournals „Atmospheric Environment” und ist Autor bzw. Koautor von mehr als 350 begutachteten wissenschaftlichen Publikationen. Seine Forschung konzentriert sich hauptsächlich auf Langzeitmessungen und Prozessstudien zur Luftqualität und zu Klimawirkungen von Aerosolen (Feinstaub) in der Atmosphäre. Tilo Arnhold

 

 

 

Links:

„Highly Cited Researchers“:
https://clarivate.com/hcr/2017-researchers-list/
de.wikipedia.org/wiki/Thomson_Reuters_Highly_Cited_Research

Pressemitteilung von Clarivate Analytics:


clarivate.com/blog/news/clarivate-analytics-names-worlds-impactful-scientific-researchers-release-2017-highly-cited-researchers-list/

ISI Web of Knowledge:
http://de.wikipedia.org/wiki/Web_of_Science


de.wikipedia.org/wiki/Impact_Factor

EU investiert 10 Millionen Euro in Infrastruktur zur Erforschung von Aerosolen, Wolken und Spurengasen Wissenschaftlern (TROPOS-Pressemitteilung, 03.06.2015):


www.tropos.de/aktuelles/pressemitteilungen/details/eu-investiert-10-millionen-euro-in-infrastruktur-zur-erforschung-von-a/

ACTRIS-2


www.actris.eu

 

 

Weitere Infos:

Prof. Alfred Wiedensohler, Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS), Tel. +49-341-2717-7062


www.tropos.de/institut/ueber-uns/mitarbeitende/alfred-wiedensohler/

oder
Tilo Arnhold, TROPOS-Öffentlichkeitsarbeit, Tel. +49-341-2717-7189
http://www.tropos.de/aktuelles/pressemitteilungen/

 

 

Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 93 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen.

Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.

Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.700 Personen, darunter 9.500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,8 Milliarden Euro.

http://www.leibniz-gemeinschaft.de

Prof. Alfred Wiedensohler ist einer von lediglich elf Wissenschaftlern aus Deutschland, die das aktuelle Zitations-Ranking von Thomson Reuters im Bereich der Geowissenschaften aufgelistet hat. Foto: Tilo Arnhold, TROPOS

Prof. Alfred Wiedensohler ist einer von lediglich elf Wissenschaftlern aus Deutschland, die das aktuelle Zitations-Ranking von Thomson Reuters im Bereich der Geowissenschaften aufgelistet hat. Foto: Tilo Arnhold, TROPOS