TROPOS-Forscher erneut unter den weltweit einflussreichsten Wissenschaftlern
Leipzig, 12.02.2016
nur acht aus Deutschland unter den „Highly Cited Researchers“ im Bereich Geowissenschaften
Leipzig. Unter den weltweit einflussreichsten Wissenschaftlern rangiert auch wieder ein Forscher des Leibniz-Institutes für Troposphärenforschung (TROPOS). Prof. Alfred Wiedensohler ist einer von lediglich acht Wissenschaftlern aus Deutschland, die das aktuelle Zitations-Ranking von Thomson Reuters im Bereich der Geowissenschaften aufgelistet hat. Insgesamt umfasst die Auswertung der „Highly Cited Researchers“ rund 3000 Forschende aus 21 Fachbereichen von den Agrarwissenschaften über Medizin und Sozialwissenschaften bis hin zu Weltraumforschung. Dazu wurden über 120.000 wissenschaftliche Publikationen aus den Jahren 2003 bis 2013 ausgewertet und wie oft diese in anderen Publikationen zitiert wurden.
Das Ranking basiert auf den Daten des „ISI Web of Knowledge“, der größten internationalen Datenbank zu überwiegend englischsprachigen Publikationen. Sie wurde vom „Institute for Scientific Information (ISI)“ aufgebaut und gehört inzwischen zum Medienkonzern Thomson Reuters. Auf dieser Datenbank basieren auch die sogenannten Impact-Faktoren, die angeben, wie oft die Artikel einer bestimmten Zeitschrift in anderen Publikationen zitiert werden. Zusammen mit der Anzahl der Publikationen werden diese häufig für die Beurteilung wissenschaftlicher Publikationsleistungen verwendet. Trotz aller Kritik an diesem Bewertungssystem sind diese Daten immer noch die dominierenden Größen, an denen die Qualität der Wissenschaft gemessen wird.
„Ich freue mich natürlich sehr über diese Anerkennung. Sie gilt unserem gesamten Team und den Kooperationspartnern weltweit. Erst durch das Engagement meiner Arbeitsgruppe sowie den internationale Kooperationen sind viele Messungen und damit auch die Publikationen dazu überhaupt überhaupt möglich geworden. Für uns ist dies Ansporn, am Ball zubleiben, um auch in den kommenden Jahren international weiter dabei zu sein“, sagt Prof. Alfred Wiedensohler, der seit 1994 am TROPOS ist und dort die Abteilung „Experimentelle Aerosol- und Wolkenmikrophysik“ leitet. Prof. Wiedensohler gilt als einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Aerosolmessungen, landläufig auch Feinstaub genannt. So leitet er seit 2002 am TROPOS in Leipzig das Weltkalibrierungszentrum für Aerosolphysik (WCCAP), das die Arbeit des globalen Atmosphären-Beobachtungsprogrammes der WMO (World Meteorological Organization) unterstützt. Prof. Wiedensohlers Expertise und Engagement ist es zu verdanken, dass in Leipzig auch seit 2015 das Europäische Zentrum für Aerosol-Kalibrierung (ECAC) angesiedelt wurde. Das ECAC ist eine Investition der Europäischen Kommission in die Infrastruktur zur Erforschung von Aerosolen, Wolken und Spurengasen. Es wird als Referenzlabor für die europäische Forschung aber auch für Unternehmen dienen. Die Europäische Kommission fördert in diesem Zusammenhang auch die Forschungsinfrastruktur ACTRIS-2 (Aerosol, Cloud and Trace gas Research Infrastructure) bis 2019 mit insgesamt 9,5 Millionen Euro, um unter maßgeblicher Beteiligung des TROPOS das Netzwerk an bodengestützten Langzeitobservatorien weiter auszubauen. ACTRIS-2 trägt mit Langzeitbeobachtungen so wesentlich dazu bei, den Klimawandel sowie die Wirkung von Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zu untersuchen.
Wiedensohler ist ebenfalls Gastprofessor an der renommierten Universität Peking in China und Professor am Leipziger Institut für Meteorologie der Universität Leipzig. Er ist Chefredakteur des Fachjournals „Atmospheric Environment” und ist Autor bzw. Koautor von ca. 330 begutachteten wissenschaftlichen Publikationen. Seine Forschung konzentriert sich hauptsächlich auf Langzeitmessungen und Prozessstudien zur Luftqualität und zu Klimawirkungen von Aerosolen (Feinstaub) in der Atmosphäre. Tilo Arnhold
Links:
„Highly Cited Researchers“: http://highlycited.com/ http://de.wikipedia.org/wiki/Thomson_Reuters_Highly_Cited_Research ISI Web of Knowledge: http://de.wikipedia.org/wiki/Web_of_Science http://de.wikipedia.org/wiki/Impact_Factor
EU investiert 10 Millionen Euro in Infrastruktur zur Erforschung von Aerosolen, Wolken und Spurengasen Wissenschaftlern (TROPOS-Pressemitteilung, 03.06.2015): https://www.tropos.de/aktuelles/pressemitteilungen/details/eu-investiert-10-millionen-euro-in-infrastruktur-zur-erforschung-von-a/ ACTRIS-2 http://actris2.nilu.no/
TROPOS-Forscher unter den weltweit einflussreichsten Wissenschaftlern (TROPOS-Pressemitteilung, 29.07.2014): http://www.tropos.de/aktuelles/pressemitteilungen/details/tropos-forscher-unter-den-weltweit-einflussreichsten-wissenschaftlern/
Weitere Infos:
Prof. Alfred Wiedensohler Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS), Tel. +49-341-2717-7062 http://www.tropos.de/institut/ueber-uns/mitarbeitende/alfred-wiedensohler/
oder Tilo Arnhold, TROPOS-Öffentlichkeitsarbeit Tel. +49-341-2717-7189 http://www.tropos.de/aktuelles/pressemitteilungen/
Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 88 selbständige Forschungseinrichtungen verbindet. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung, unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen, der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die 88 Institute der Leibniz-Gemeinschaft, an denen rund 18.100 Personen beschäftigt sind; darunter 9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,64 Milliarden Euro. http://www.leibniz-gemeinschaft.de