Neue Methoden zur Messung der Schadstoffbelastung in urbanen Räumen
Braunschweig, 04.09.2019
Automatisierte Flugsysteme verbessern Vorhersage von Luftschadstoffen
Braunschweig. Die Reinhaltung der Luft und die Begrenzung der Schadstoffbelastung sind von großer Bedeutung für die Sicherung der Lebensqualität. Schadstoffe werden an verschiedenen Standorten stationär gemessen und mit Modellen vorhergesagt. Die Verteilung der Schadstoffe in der Höhe kann bisher nur mit hohem Aufwand erfasst werden. Sie spielt jedoch eine wichtige Rolle für den Transport und die Verteilung von Partikeln und anderen Luftschadstoffen wie Stickstoffdioxid. Um die Vorhersagen zu verbessern, Transportmodelle zu validieren und und Maßnahmen zur Schadstoffreduzierung zu überprüfen, wird ab September 2019 im Projekt „MesSBAR“ ein flexibel einsetzbares drohnengestütztes Messsystem entwickelt, erprobt und angewendet. Das Projekt wird im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) mit insgesamt 2,27 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) über drei Jahre gefördert.
In diesem Projekt arbeiten das Institut für Flugführung der Technischen Universität Braunschweig, das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung, das Forschungszentrum Jülich, die Firma Leichtwerk Research GmbH, die Bundesanstalt für Straßenwesen, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt Braunschweig (PTB) und das Umweltbundesamt zusammen. Ziel ist, mehrere Drohnen mit miniaturisierter Sensorik für Feinstaub, Ruß, NOx und Ozon auszustatten. Die Flugsysteme werden die Schadstoffbelastung im Umfeld von Städten und Ballungsräumen bis in eine Höhe von einem Kilometer messen. Die Daten werden veröffentlicht und gehen direkt in Modellrechnungen ein, die die Schadstoffbelastung vorhersagen. Damit sollen genauere Vorhersagen ermöglicht werden und Maßnahmen gegen die Schadstoffbelastung können flexibel überprüft werden.
TROPOS ist im Rahmen dieses Projektes für Auswahl, Charakterisierung und die Qualitätssicherung der Feinstaub- und Ruß-Sensoren verantwortlich. Dazu werden die Geräte zunächst intensiv im Labor kalibriert, bevor sie in die Drohne integriert werden. TROPOS wird sowohl diese Integration als auch erste Feldtests begleiten. „Die Auswertung und Bewertung dieser Messungen durch erfahrene Forschende ist wesentlicher Bestandteil des Projektes und beinhaltet auch den regelmäßigen Vergleich mit Referenzgeräten. Darüber soll die Qualität der Messungen auch bei kleinen und leichten Sensoren sichergestellt werden“, erklärt Dr. Birgit Wehner vom TROPOS.
Über den mFUND des BMVI:
Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördrt das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de
Links:
Pressemitteilung der TU Braunschweig:
https://magazin.tu-braunschweig.de/pi-post/neue-methoden-zur-messung-der-schadstoffbelastung-in-urbanen-raeumen/
Projekt „MesSBAR“:
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/DG/mfund-projekte/messbar.html
Kontakte:
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig / Institut für Flugführung (IFF)
Dr. Astrid Lampert
Hermann-Blenk-Str. 23, 38108 Braunschweig
+49 531 391-9885
https://www.tu-braunschweig.de/iff/institut/mitarbeiter
Leibniz-Institut für Troposphärenforschung e.V.
Dr. Birgit Wehner
Permoserstraße 15, 04318 Leipzig
+49 341 2717-7309
https://www.tropos.de/institut/ueber-uns/mitarbeitende/birgit-wehner
bzw.
Tilo Arnhold
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS)
Tel. +49-341-2717-7189
http://www.tropos.de/aktuelles/pressemitteilungen/
Forschungszentrum Jülich GmbH
Dr. Ralf Tillmann, Dr. Anne Caroline Lange
Wilhelm-Johnen-Straße, 52425 Jülich
+49 2461 61-6963
Leichtwerk Research GmbH
Martin Pietrek
Hermann-Blenk-Str. 38, 38108 Braunschweig
+49 531 245405-53
https://www.leichtwerk.de/contact.html
Bundesanstalt für Straßenwesen
Dr. Anja Baum
Brüderstraße 53, 51427 Bergisch Gladbach
+49 2204 43-4301
Physikalisch-Technische Bundesanstalt
Prof. Dr. Volker Ebert
Bundesallee 100, 38116 Braunschweig
+49 531 592-3400
https://www.ptb.de/cms/ptb/fachabteilungen/abt3/fb-34.html
Umweltbundesamt
Dr. Marcel Langner
Wörlitzer Pl. 1, 06844 Dessau-Roßlau
+49 340 2103-2416
https://www.umweltbundesamt.de/
Das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, die 95 selbständige Forschungseinrichtungen verbindet. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen.
Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit.
Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 20.00 Personen, darunter 10.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro. Finanziert werden sie von Bund und Ländern gemeinsam. Die Grundfinanzierung des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (TROPOS) wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) getragen. Das Institut wird mitfinanziert aus Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.
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