Herausforderung Klimawandel
Berlin, 10.06.2015
Deutsches Klima-Konsortium zeigt Perspektiven für die Klimaforschung bis 2025 auf
Berlin/Leipzig, 10. Juni 2015 - "Perspektiven für die Klimaforschung 2015 bis 2025" ist der Titel des Positionspapiers, den das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) heute in Berlin vorstellte. Das Papier wurde in den vergangenen zwei Jahren von über 80 Wissenschaftlern und Experten erarbeitet. Darin ist auch die Expertise des TROPOS eingeflossen. Forschung zu einem verbesserten Verständnis des Klimasystems bildet einen Schwerpunkt des Positionspapiers. Weitere Schwerpunktthemen sind der Umgang mit Klimarisiken und die Rolle der Klimaforschung in der demokratischen Gesellschaft.
Um das Systemverständnis zu verbessern, fordern die Klimaforscher im Positionspapier den weiteren Auf- und Ausbau von Klimabeobachtungssystemen. Zudem sei eine nationale Modellierungsstrategie notwendig, um Fehler der Klimamodelle zu verringern und vor allem regionale Klimavorhersagen sicherer zu machen. TROPOS trägt dazu bei, die physikalischen und chemischen Prozesse in der Atmosphäre zu erforschen, um ein besseres Verständnis des Klimasystems zu erhalten.
Ein weiteres Projekt ist das nahtlose Vorhersagesystem. Es soll von der klassischen Wettervorhersage über die kurzfristige Klimavorhersage bis hin zur Vorhersage des Klimas über Jahreszeiten, Jahrzehnte und schließlich Jahrhunderte reichen. Der erste Schritt für die kommenden Jahre, so die Autoren des Papiers, sei die Verlängerung der Wettervorhersage und ihre Verbindung zur kurzfristigen Klimavorhersage. Dies sei die bisher noch fehlende Verbindung, die eine Planung von Nahrungs-, Wasser- und Energieverfügbarkeit über längere Zeiträume und eine bessere Vorbereitung auf extreme Wetterereignissen erlauben würde.
Damit das Wissen über künftige Klimarisiken verbessert werden kann, fordern die Wissenschaftler und Experten sowohl eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Natur- und Sozialwissenschaftlern als auch eine Zusammenarbeit mit Praxispartnern aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Während die Sozialwissenschaften wirtschaftliche und soziale Folgen des Klimawandels identifizieren und mögliche Entwicklungspfade aufzeigen sollten, müssten Praxispartner einbezogen werden, um die gesellschaftlich relevantesten Fragen und Forschungsprioritäten herauszufinden.
Großen Wert legen die Autoren schließlich darauf, in einem kontinuierlichen Dialog die Politik noch stärker als bisher zu beraten. In einem ersten Schritt sollte eine empirische Bestandsaufnahme der bestehenden Beratungsangebote vorgenommen und dann erforscht werden, ob Instrumente und Strukturen den Fragestellungen und Zielen angemessen sind.
Weitere Informationen finden Sie unter:
Das DKK-Positionspapier "Perspektiven für die Klimaforschung 2015 bis 2025" finden Sie auch hier.