Diplomaten informieren sich über Klimaforschung und -politik
Berlin, 14.11.2011
Thesenpapier zur „Klimaforschung in Afrika“
Berlin. Rund 200 Vertreter ausländischer Botschaften, der deutschen Industrie, Medien und der Zivilgesellschaft haben sich am Freitag über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und politischen Strategien für die kommenden Klimaverhandlungen der Vereinten Nationen (COP 17) in Durban, Südafrika, informiert. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Auswärtigen Amt, Bundesumweltministerium, Bundesforschungsministerium sowie dem Wissenschaftsverband Deutsches Klima-Konsortium (DKK) organisiert. Mit renommierten deutschen Wissenschaftlern diskutierten die Teilnehmer neueste Erkenntnisse der Klimaforschung. Der deutsche Verhandlungsführer bei der Weltklimakonferenz erläuterte die auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende EU-Position für Durban und Erwartungen an die Ergebnisse der Konferenz. Das Auswärtige Amt stellte die Ziele und Maßnahmen der flankierenden Klimaaußenpolitik vor.
"Die Klimakonferenz in Durban muss zweierlei leisten", so der deutsche Verhandlungsführer Karsten Sach aus dem Bundesumweltministerium, "die weitere Umsetzung der Entscheidungen vom letzten Klimagipfel von Cancún, etwa die Einrichtung des globalen Klimafonds, sowie erste Antworten auf die noch ungelösten politischen Fragen, v.a. zur Zukunft des internationalen Klimaregimes." Das langfristige Ziel Deutschlands und der EU bleibt ein umfassendes rechtsverbindliches Klimaabkommen im Rahmen der Vereinten Nationen, das alle großen Emittenten bindet. Damit soll ein Pfad eingeschlagen werden, mit dem die 2-Grad-Obergrenze eingehalten werden kann. In Durban sollten konkrete Schritte in diese Richtung und unmittelbar wirksame Übergangsregelungen vereinbart werden.
Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Durban hat die DKK-Arbeitsgruppe „Klimaforschung Afrika“ ein Thesenpapier zu den Schwerpunkten der Zusammenarbeit mit Afrika 2012-2020 erstellt, das die Perspektiven deutscher Klimaforschung zur thematischen Ausgestaltung partnerschaftlicher Forschungs- und Kapazitätenprogramme zusammenfasst. Darin empfehlen die Wissenschaftler: Forschung zu betreiben, die dem globalen Thema Klimawandel mit seinen spezifisch afrikanischen, aber auch spezifisch deutschen Interessen gerecht wird, weitere Kapazitäten in Wissenschaft und Forschung partnerschaftlich aufzubauen, die Infrastruktur vor Ort in Afrika langfristig zu unterstützen und die Aktivitäten der deutschen Klimaforschung nach innen und außen transparenter zu machen.
Das Deutsche Klima-Konsortium (DKK) repräsentiert die wesentlichen Teile der deutschen Klima- und Klimafolgenforschung. Die deutsche Klimaforschung kooperiert bereits seit vielen Jahren in Afrika. Die DKK-Institutionen sind an über 130 Klimaprojekten – vielfach in internationalen Forschungsverbünden – in 33 Ländern Afrikas beteiligt. Dies weist auf die große Bedeutung Afrikas für die globale Klimaforschung hin. Trotzdem ist dieses Engagement wegen des hohen Bedarfs an Informationen, insbesondere über regionale und lokale Klimawirkungen und geeignete Anpassungsmaßnahmen, nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“. Die AG Afrika umfasst inzwischen 23 Mitglieder. Geleitet wird sie von Prof. Dr. Alfred Wiedensohler vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (IfT) und Dr. Fred Hattermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK).
Publikation:
Themenpapier der DKK-Arbeitsgruppe Klimaforschung Afrika zu Schwerpunkten in der Zusammenarbeit mit Afrika 2012 – 2020
Weitere Infos:
Prof. Alfred Wiedensohler
Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (IfT)
Tel. 0341-235-2467 http://www.tropos.de/ift_personal.html
und Tanja Fröhlich
Deutsches Klima-Konsortium e.V. (DKK)
Telefon: 030-76771869-0 http://www.deutsches-klima-konsortium.de
Links:
Pre-Durban: Climate Research and Climate Policies, Berlin, 11.11.11
http://www.deutsches-klima-konsortium.de/