Renommierter Gay-Lussac-Humboldt-Forschungspreis für Leipziger Atmosphärenchemiker
Leipzig, 06.04.2010
Prof. Dr. Hartmut Herrmann vom IfT wird mit deutsch-französischem Forschungspreis geehrt
Der nach dem französischen Physikochemiker Gay-Lussac und dem deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt benannte Preis wird in diesem Jahr zum 27. Mal verliehen und ehrt wissenschaftliche Exzellenz und besondere Beiträge zur deutsch-französischen Zusammenarbeit in der Wissenschaft.
Hartmut Herrmann, Professor für Chemie der Atmosphäre an der Universität Leipzig (Fakultäten für Physik und Geowissenschaften sowie Chemie und Mineralogie) und Leiter der Abteilung Chemie des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung ist einer von fünf deutschen Preisträgern, die am 22. Januar 2010 vom französischen Forschungsministerium in Paris bekannt gegeben werden. Die Preisverleihung findet am 6. April 2010 im Institut de France in Paris statt.
Prof. Herrmann erhält den Preis zum einen für seine exzellenten Beiträge zur atmosphärischen Multiphasenchemie durch Laboruntersuchungen, Modellierungen und Felduntersuchungen in den letzten 20 Jahren. Zum anderen würdigt der Preis seine Verdienste um die deutsch-französische Forschungszusammenarbeit im Bereich der Chemie der Atmosphäre, bei der er gemeinsam mit Dr. Christian George vom IRCELYON - Institut de recherches sur la catalyse et l’environnement de Lyon ein bilaterales Forschungsprogramm initiierte, in dem derzeit zehn Forschungsverbünde aktuelle Fragen der Chemie der Atmosphäre bearbeiten. Auf deutscher Seite werden diese Projekte von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG gefördert.
Prof. Herrmanns Arbeiten umfassen grundlagenorientierte Fragen zu chemischen Vorgängen in Aerosolpartikeln und Wolkentropfen, die Charakterisierung von urbanen und biogenen Aerosolpartikeln besonders in Bezug auf organische Inhaltsstoffe, und die zugehörige Modellbildung und -anwendung. Seine Forschung ist von grundsätzlicher Bedeutung für ein besseres Verständnis des Kompartiments Atmosphäre im System Erde. Prof. Hermanns Arbeiten betreffen aber auch aktuelle Fragen der Luftqualität und Luftverschmutzung mit dem Schwerpunkt Aerosol und Feinstaub, wo u. a. die Rolle von Verkehrsquellen und die des Ferntransports behandelt werden. Messungen werden nicht nur im Raum Sachsen, sondern weltweit, so auch auf den Kapverdischen Inseln und in China, durchgeführt.
Die Mittel des Forschungspreises werden zu weiteren Forschungsaufenthalten in Paris und Lyon sowie zu Besuchen an einer Reihe französischer Universitäten eingesetzt.